Veränderung – Warum es so schwierig ist etwas zu verändern?

Die Angst vor der Veränderung

Die Angst vor der VeränderungWarum ist es so schwierig, etwas im Leben zu verändern…

Häufig nehmen wir statt Veränderung lieber Unglücklich sein in Kauf. Warum nicht wirklich etwas in unserem Leben verändern? Immer wieder können wir feststellen, dass Menschen nur dann etwas ändern, wenn sie wirklich nicht mehr anders können. Sozusagen mit dem Rücken an der Wand stehen. Davor gab es aber oft einen langen Leidensweg.

Warum ist das so und wie kann ich hieran etwas ändern?

 

Die Angst vor der Veränderung:

Als Außenstehende kann man oft nicht verstehen, warum jemand nicht schon längst etwas verändert, z. B. die Stelle gekündigt oder die Beziehung beendet hat. Auch Betroffene können teilweise sagen, dass sie selber wissen, dass sie was ändern müssen und auch wirklich etwas ändern möchten, es aber nicht können …

Es macht uns Menschen oft große Angst, etwas in unserem Leben zu verändern. Denn das, was ich bereits kenne, gibt mir ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit. Selbst dann, wenn es mich unzufrieden oder gar unglücklich macht. Das Bekannte scheint besser zu sein als alles Unbekannte, weil ich es kenne, weil ich weiß, wie ich handeln muss, wie ich mich schützen kann… Und niemand kann mir wirklich garantieren, dass es besser wird; es könnte ja noch schlechter werden!

Wir Menschen neigen dazu, uns das Schlimmste auszumalen. Ja, wir sind sehr gut darin, Risiken und Gefahren vorwegzunehmen und uns auf das Schlimmste gefasst zu machen. Die Entscheidungspsychologie zeigt in eindrücklichen Experimenten, dass wir empfindlicher für Verluste als für Gewinne sind. Es schmerzt uns beispielsweise mehr, den schlechten Job zu verlieren, als die Chance auf einen guten Job zu verpassen.

Der Glaube, dass es besser wird, steht sehr oft hintenan. Lieber bleiben wir also bei den altbekannten Leiden als bei unbekannten Risiken.

Die Strategie, lieber beim Bewährten zu bleiben, scheint tief in uns verwurzelt. Das Festhalten an Bekanntem bietet mehr Überlebensvorteil als das Eingehen von Risiken. Zudem kann die Angst vor Veränderung auch als Schutz vor Enttäuschung oder vor Verletzung verstanden werden.

Sehr oft hören wir dann auch Aussagen wie „es könnte ja noch schlechter sein“. Und wenn man konkrete Änderungsvorschläge anbietet, kommt postwendend ein „Ja schon, ABER …“ zurück. Sofort finden sich Gründe und Argumente, die sich gegen jeglichen Veränderungsvorschlag aufbauen.

Daran wird deutlich, wie stark wir auf Widerstände und Unannehmlichkeiten fixiert sind. Die möglichen Vorteile und Chancen werden dabei gar nicht wahrgenommen. Und wenn wir die Vorteile sehen, haben wir Angst davor, dass es vielleicht doch noch anders kommen könnte. Dann hätten wir im schlimmsten Fall ja nicht mal mehr unsere Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor einer solchen Enttäuschung wollen wir uns definitiv schützen.

Tipp 1: Entkräfte das schlimmste Szenario! 

Wie bereits angesprochen, neigen wir dazu, uns auszumalen, dass es noch schlimmer werden könnte. Oft führen wir diesen Gedankengang aber nicht wirklich zu Ende.

Stelle Dir die Frage: Was wäre das SCHLIMMSTE, das geschehen könnte? Mache das bitte doch mal ganz explizit und detailliert.

Wenn Du diese Gedanken des schlimmsten Szenarios mal zu Ende führst, kannst Du entdecken, dass das Schlimmste, das durch die Veränderung passieren könnte, weniger Risiko und Gefahren birgt, als Du zunächst befürchtest hast.

Tipp 2: Veränderung braucht Kraft! 

Etwas im Leben anzupacken und zu verändern braucht Kraft und eine optimistische Einstellung. Doch genau das fehlt uns sehr oft, wenn wir unzufrieden oder unglücklich sind. Belastende Situationen verlangen viel Energie ab; es ist so, als würde sämtliche Kraft abgesaugt. Woher also die Kraft oder eine optimistische Einstellung nehmen?

Tipp dazu: Achte auf Deine Gedanken, wenn Du an eine mögliche Veränderung denkst. Sind diese Gedanken eher positiv oder negativ? Stoppe negative, pessimistische Gedanken, und male Dir immer wieder ganz bewusst aus, wie die gewünschte zukünftige Situation sein soll.

Beschreibe Dir diese Situation auf einem Blatt möglichst genau oder male Dir ein Bild dazu. Schreibe auf, was Du willst (und nicht, was Du nicht willst). Das kann zum Beispiel so aussehen: Ich will einen Partner/eine Partnerin der/die mich ernst nimmt, mir zuhört … Nehme Dir Zeit, auch mal ins Detail zu gehen.

Achte außerdem darauf, dass Du wieder ganz bewusst etwas für Dich tust. Frage Dich: Was gibt mir Kraft und Energie, damit ich etwas verändern kann?

Der erste Schritt in Richtung Veränderung geht also dahin, für sich selber bewusst zu sorgen.

Tipp 3: Veränderung braucht Mut!

Betroffene beschreiben, dass sie selber keine andere Alternative sehen und das Gefühl haben, sie hätten keine andere Wahl.

Wenn man etwas verändern möchte, braucht es aber den Glauben an und das Vertrauen auf das mögliche Bessere. Und es braucht den Glauben an sich selber. Mit Selbstvertrauen und Mut lässt sich die Angst vor dem Unbekannten besiegen.

Mache Dir bewusst, welche anderen Hürden Du in Deinem Leben bereits gemeistert hast. Wie hast Du das geschafft? Was hat Dir dabei geholfen?

Tipp 4: Eine Änderung der Sichtweise hilft!

Abschließend ein kleines Selbstexperiment: Bitte führe die folgenden Schritte direkt nach dem Lesen aus (aber wirklich 😉 ):

  1. Stehe auf und laufe eine Minute im Kreis.
  2. Laufe noch eine Minute weiter.
  3. Laufe immer noch weiter, bitte.
  4. Noch weiter, bitte.
  5. Weiter im Kreis laufen …

Kommt Dir das albern vor?

Welchen Impuls hattest Du?

Wolltest Du anhalten? Aus dem ewigen, irren Trott aussteigen?

Diese Übung eignet sich bestens, um Betroffenen symbolhaft und körperlich deutlich zu machen, wie sie in Wirklichkeit immer im Kreis laufen.

Manchmal ist es leichter, einfach im Kreis zu laufen; es braucht auch weniger Mut. Denn um gegen die Angst der Veränderung anzukämpfen, brauchen wir nicht nur Energie, sondern auch Mut.

Versuche aus einer Außenperspektive auf Deine Situation zu schauen. Was würdest Du von außen sehen? Welcher Impuls kommt durch diesen Perspektivenwechsel gerade bei Dir auf?

Tipp 5: kleine Schritte – kleine Widerstände

Manchmal sind wir auch deswegen blockiert, weil auf uns die notwendigen Veränderungen zu groß und einschneidend wirken, was uns wiederum Angst macht oder uns als Ganzes überfordert.

Oft braucht es gar nicht die ganz großen Veränderungen auf einmal. Bereits kleine Steine können einen Felsen ins Rollen bringen. Suche Dir einen ersten kleinen Veränderungsschritt aus. Lege ganz bewusst ein möglichst konkretes Teilziel fest, dass Du als Nächstes angehen willst. Was setzt Du als Nächstes um?

Wir haben es also selber in der Hand! Sammeln wir all unsere Kräfte und unseren Mut und überwinden wir die Angst, denn diese ist eigentlich das größte Hindernis!

(Quelle: Sonntag Newsletter von www.zeitzuleben.de,
wundervolle Beiträge die wir wöchentlich erhalten, und gerne hier und da mit Euch teilen möchten 🙂
)

 

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